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Wenn dich andere Menschen auf die Palme bringen…

Wenn dich andere Menschen auf die Palme bringen – Der Unterschied zwischen Dissoziation und Verschmelzung: Wenn dich das Verhalten eines anderen Menschen einfach nur und immer wieder nervt, du aber nicht mal genau sagen kannst warum er/sie dir so auf die Nerven geht, dann bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit mit den Verhaltensweisen und Denkmustern die der andere zeigt, selber verschmolzen. Das heißt du legst die gleichen Muster an den Tag, kannst es an Dir aber nicht sehen, weil du selber damit so verschmolzen bist. Du bist quasi für deine eigenen Macken betriebsblind, kannst sie nicht an dir selbst erkennen und lehnst sie deswegen beim anderen ab. Umgekehrt: wenn du ganz klar benennen kannst warum, wieso, weshalb dich das Verhalten eines anderen Menschen triggert/nervt/wütend macht… ist es sehr wahrscheinlich, dass du ebenfalls diese Anteile selber besitzt, sie jedoch an Dir ablehnst und deswegen dissoziiert hast. Dass heißt du lebst dieses Muster nicht mehr wie bei der Verschmelzung aktiv aus, sondern hast es weit von dir weggeschoben, als hättest Du nichts damit zu tun, und dennoch ist es da und wirkt unterschwellig weiter. In Wahrheit unterdrückst du dann diesen Anteil von dir, indem du ihn durch unbewusste Ablehnung fern hältst. Dass das Verhalten eines anderen Menschen immer wieder Gefühle in der auslöst, zeigt Dir, dass du damit ein Thema hast, es eventuell selber gern mehr leben oder umwandeln möchtest. Hierzu ein Beispiel: dich nervt das arrogante Verhalten eines Mitmenschen, die Mimik, die Wortwahl, du siehst genau was dir daran nicht passt – und es wühlt dich immer wieder emotional auf: Du hast wahrscheinlich ein gleiches oder ähnliches Muster in dir, würdest dich in Wahrheit auch öfter gern mal durchsetzen, profilieren, anderen zeigen was du drauf hast echt… hast aber gleichzeitig eine Ablehnung dagegen und dieses Muster von dir abgetrennt – dissoziiert. Es ist aber noch da, und das bekommst du jedes mal zu spüren wenn dich ein anderer Mensch mit seinem Verhalten auf die Palme bringt. Typische Beispiele für Verschmelzung sind zum Beispiel die Identifikation mit den eigenen Gefühlen was sich in egozentrischem Verhalten zeigt oder die Verschmelzung mit einer bestimmten Rolle (frisch gebackene Eltern, ein bestimmter Beruf, der Rebell, die Erfolgreiche ect…), so dass andere Optionen gar nicht mehr wahrgenommen werden können. Der Mensch ist dann so mit einem Selbstbild identifiziert, dass die Rolle an ihm oder ihr festklebt – er ist damit verschmolzen.

Achtung: ein typischer Mechanismus des menschlichen Geistes ist es, sobald ein unbewusstes, verschmolzenes Verhaltens- oder Denkmuster „entlarvt“ wurde, es quasi bewusst wurde, es direkt abzulehnen und damit in die Dissoziation zu verbannen. Doch damit befindet sich Mensch immer noch im Zyklus der unbewussten Selbstablehnung bestimmter Anteile und erzeugt weiterhin Leid für sich und andere. Dass wir vermeintlich schlechte Anteile in uns ablehnen und nur die guten Anteile zeigen und sehen wollen, ist in unserer westlich geprägten Gesellschaft mehr oder weniger normal und hängt mit der Art und Weise zusammen, wie wir hier aufwachsen und erzogen werden. Durch das bewusste Wahrnehmen und die liebevolle Akzeptanz ALLER unserer Anteile, können wir diese lösen, integrieren und umwandeln. Und damit zu einem Gefühl der inneren Vollständigkeit zurückkehren. Dann sind weder Süchte, noch zwischenmenschliche Konflikte nötig, weil von einer anderen inneren Basis aus gedacht, gefühlt und gehandelt wird. Buchempfehlungen zu diesem Thema vom niederländischen Autor Jan Geurtz, durch dessen klare Sicht dieser Text inspiriert wurde: “Süchtig nach Liebe”

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